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Ich war Anne...

Ich war Anne.

Ich wurde 15 Jahre alt und bin im Frühling 1945 im KZ Bergen-Belsen gestorben.

Ich hatte Träume, wollte eine berühmte Schriftstellerin werden, nach dem Krieg mein Tagebuch veröffentlichen.

Das Schreiben hat mir so viel bedeutet, es hat mir die Kraft gegeben, zwei Jahre in unserem Versteck in Amsterdam auszuhalten, diesen Wahnsinn zu ertragen.

Ich war ein Teenager; ich hätte so gerne gelebt.

Aber man hat mich betrogen. Um meine Jugend, meine Hoffnungen, meine Zukunft, mein Leben.

Das Schicksal von Anne ist nur ein Beispiel für Viele, denen es in dieser Zeit ähnlich ging. Nur wenige haben den Krieg überlebt.

Anne Frank - historische Rückschau und Ausblick

In der Prinsengracht 263 in Amsterdam steht ein unscheinbares ehemaliges Geschäftshaus: schmale hohe Fenster und die Holztüren im Erdgeschoss in der für Holland typischen grünen Farbe gestrichen. Hier, im Hinterhaus, lebte vom 6. Juli 1942 bis zum 4. August 1944 Anneliese Frank, genannt Anne, mit ihrer Schwester Margot, den Eltern Otto und Edith sowie der befreundeten Familie Van Pels und dem Bekannten Fritz Pfeffer im Versteck vor der Deportation durch die Nationalsozialisten.

Die Familie Frank aus Frankfurt/Main emigrierte aus Angst vor den kommenden Repressalien gegen Menschen jüdischen Glaubens 1933 von Deutschland nach Holland. Tochter Anne ist zu diesem Zeitpunkt vier Jahre alt. Vater Otto Frank gründete dort eine Niederlassung des Geliermittelherstellers "Opekta" sowie einen Gewürzhandel. Beide Betriebe hatten ab 1940 ihren Sitz in der Prinsengracht 263.

Bald nach Ausbruch des II. Weltkrieges besetzen die Nationalsozialisten auch Holland und Otto Frank versucht mit seiner Familie in die USA auszuwandern. Nach Scheitern dieses Plans, sieht er als letzte Möglichkeit unterzutauchen. Als die Verbote für Juden immer härter werden - sie dürfen keine Strände und öffentliche Parks besuchen, keine öffentlichen Verkehrsmittel benutzen, keinem Gewerbe nachgehen und vieles mehr - und seine Frau einen Einberufungsbescheid erhält, setzt er den Plan in die Tat um. Mit Unterstützung seines Geschäftspartners, dem er zum Schutz vor Enteignung bereits das Geschäft übertragen hat, und der engsten Mitarbeiter, die damit ihr eigenes Leben riskieren, richten sich die Familien Frank und Van Pels und später auch der aus Giessen stammende Zahnarzt der Van Pels' Fritz Pfeffer im Hinterhaus ein. Sie leben zwei Jahre eingesperrt hinter verdunkelten Fenstern. Stets in Angst vor der Entdeckung dürfen sie sich tagsüber kaum bewegen, dürfen kein Licht machen, nichts tun, was irgendwie nach außen dringen könnte. Dennoch werden sie von uneingeweihten Lagerarbeitern denunziert und am 4. August 1944 von der Gestapo verhaftet. Von den acht Personen im Versteck überlebt einzig Vater Otto Frank die Inhaftierung im Konzentrationslager.      

Nach der Befreiung übergibt ihm seine ehemalige Mitarbeiterin Miep Gies die Aufzeichnungen seiner Tochter Anne. Einem Aufruf des Rundfunks der holländischen Exil-Regierung folgend hatte Anne ihr Tagebuch, in dem sie detailliert ihr Leben und das der anderen im Versteck lebenden beschreibt, begonnen, für eine Veröffentlichung nach Ende des Krieges zu bearbeiten. Für diesen Zweck hatte sie den Beteiligten sogar Pseudonym-Namen gegeben. In einem späteren Interview sagt Otto Frank, dass er nie von den tiefsinnigen Gedanken seiner jüngsten Tochter wusste. Annes Wunsch war es einmal eine berühmte Schriftstellerin zu werden - ihr Tagebuch wurde eines der verbreitetsten Bücher weltweit. Sie selber stirbt im KZ Bergen-Belsen Februar oder März 1945.

Am 9. April 1944 schreibt sie im Versteck folgendes: "Eines Tages wird dieser schreckliche Krieg vorbei sein. Die Zeit wird kommen, in der wir wieder Menschen sein werden und nicht nur Juden. Wir können niemals einfach nur Holländer sein, oder Engländer oder was immer. Wir werden eben immer auch Juden sein. Aber dann wollen wir es auch sein."

Wenn die heutige Völkergemeinschaft es zulässt, dass noch einmal Schutz suchende Menschen aus Angst um die eigenen Pfründe abgewiesen werden, ihre Not mit einem "So schlimm wird es schon nicht sein" abgetan wird, dann werden wir uns eines Tages wieder fragen lassen müssen, warum wir nicht besser hin gesehen haben.   

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